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Der irdene und der silberne Teller

Aus alten Quellen


Zwei Bauern, denen es nicht zum besten ging und die sich schwer plagen mussten, um ihrem steinigen Acker die karge Nahrung abzuringen, gingen einmal nach getaner Arbeit selbander von ihrem Felde dem Dorfe zu.

"Bald haben wir´s geschafft", sagte der eine, als sie der Dächer des Dorfes ansichtig wurden. "Siehst du den Rauch aufsteigen? Da kochen die Weiber unser Habermus."

"Ja", brummte der andere, "und eine Stunde später liegen wir auf unseren Strohsäcken und schnarchen."

"Habermus, Habermus", nahm der erste den Faden wieder auf. "Wenn ich mir jetzt etwas wünschen sollte, so wollte ich wohl, dass ich einmal an des Königs Tafel speisen könnte. Da wollte ich mir den Bauch vollschlagen von all den guten Sachen, die unsereins nicht einmal dem Namen nach kennt."

"Und ich", fiel ihm der andere ins Wort, "wenn ich gefragt würde, wonach mir der Sinn steht, so möchte ich wohl einmal in des Königs Bett schlafen. Es soll ganz mit Seide bezogen sein."

"Was hat man davon?" meinte der andere. "Wenn man schläft, so weiß man nichts davon, ob man auf Seide liegt oder grobem Linnen."

"Die Königin müsste natürlich drin liegen", grinste der andere.

Ob nun jemand die beiden belauscht hatte oder ob sie später von ihren Wünschen in der Schenke geschwatzt hatten, jedenfalls war die Geschichte zu den Ohren des Königs gekommen und er ließ die beiden auf sein Schloss kommen. Ihnen schwante nichts Gutes, aber die Sache lief glimpflicher ab, als sie gefürchtet hatten.


"Du wolltest an meinem Tische speisen", sagte der König zu demjenigen, der den bescheidenen Wunsch geäußert hatte. "Das soll dir werden." Dann ließ er ihm auftragen und nachdem der Bauer die erste Scheu überwunden hatte, ging er das Werk an, zeigte was er konnte und gab nicht eher Ruhe, als bis es ihm in den Nähten krachte.

Als zum Schluss des Mahles die süße Speise aufgetragen wurde, gab der König Anweisung, dass auch dem zweiten Bauern, der dem unfrommen Verlangen nach des Königs Bette Ausdruck gegeben hatte, aufgetischt würde. "Ihm steht der Sinn nach Süßigkeiten", sagte er; "wollen sehen, ob er einen Gaumen dafür hat."

Gleich darauf wurde ihm ein irdener Bauernteller mit der delikaten Speise vorgesetzt und als er schnell damit fertig war, setzte man ihm auf einen Wink des Königs dieselbe Speise noch einmal vor, diesmal auf einem zierlichen silbernen Teller.

"Nun, wie schmeckt dir die?" fragte der König. "Das ist etwas anderes als die erste von der irdenen Schüssel, gelt?"

Der Bauer zwinkerte seinem Landesvater zu: "Ihr wollt mich foppen, Herr König. Irdener oder silberner Teller - was drin ist, ist dasselbe."

"Nun, dann geh heim zu deinem Weibe", sagte der König. "Linnenes oder seidenes Bett - was darin liegt, ist dasselbe."




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