-1-

 G
War einst ein Spielmann im D
lustigen Wien,

 D
Augustin hieß er und G
wo er erschien,

 D
lachten die Leute und G
freuten sich sehr.

 G
War doch kein andrer so D
lustig wie G
er.

-3-

Kommt doch für jeden die Zeit auf der Welt,

dass ihm sein Glück auf ein Häuflein zerfällt.

Wohl ihm, vermag er mit Trostes Gewinn

fröhlich zu singen dann: Alles ist hin!

-4-

Einst schlich Frau Pest sich nach Wien in die Stadt,

Tausende fraß sie und fraß sich nicht satt.

Bald gab´s kein Haus, wo der Tod nicht erschien.

Schreckenserstarrt lag das lachende Wien.

-6-

Einmal geschah´s und es war in der Nacht,

Augustin gab auf dem Heimweg nicht acht,

war ganz beseligt von Mondschein und Wein,

fiel in ein Pestloch mitten hinein.

-7-

Tote auf Tote lagen zuhauf,

Augustin purzelte mitten darauf.

Aber er sagte: "Was stört mich die Pest?"

Schlief dann so fest wie die Ratten im Nest.

-9-

Als man dann naht´ mit Grabesgesang,

scholl aus der Grube ein Dudelsackklang.

"Jesus, Maria, wer ist denn da drin?"

"Augustin", schrie er, "und alles ist hin."

-10-

Solcherlei Fröhlichkeit wirkte mit Macht,

dass selbst zwei Tote noch lachend erwacht,

Lachend ergriff man ein rettendes Seil,

zog aus dem Pestloch sie munter und heil.

-12-

Fluchend verließ sie die lachende Stadt -

hungrige Pest wird vom Lachen nicht satt.

Funkelnder Wein und der rechte Humor

treibt selbst die Pest und den Tod aus dem Tor.